Das erste Gotteshaus stand schon vor 745 n.Chr. Diese Kapelle war dem Hl. Gallus geweiht, dessen Gedenktag der 16. Oktober ist. Danach richtet sich auch heute noch die Kirchweih in Röckingen. Im 11. Jahrhundert wurde eine neue Kirche gebaut. Diese wurde zwischen 1065 und 1071 dem Hl. Laurentius geweiht. Laurentius war Diakon der Gemeinde in Rom. Als er von Kaiser Valerian nach dem Kirchenschatz gefragt wurde, zeigte Laurentius dem Kaiser die wahren Schätze der Kirche, die Leidenden und Armen. Der erboste Valerian ließ Laurentius mit Bleiklötzen schlagen, zwischen glühende Platten legen und versuchte vergeblich ihn zum heidnischen Opferdienst zu zwingen. Schließlich befahl der Kaiser, Laurentius über stetig brennendem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode zu martern. Selbst in diesen Qualen bewahrte er sich seinen Humor und stachelte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon fertig.
So wird Laurentius auch heute noch mit dem Rost dargestellt. An der Außenwand des Chorraumes sieht man den Laurentius auf dem Rost mit dem Datum „Aftermontag vor Georgi 1499", sowie eine Figur an der südlichen Außenmauer.
Zwölf Grabdenkmäler und Epitahe erzählen von den ehemals in Röckingen tätigen Pfarrern. Aber auch die Pfarrfrauen und Bürger aus dem Ort sind hier verewigt.
Die Röckinger Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut. 1740 wurde das Kirchenschiff erweitert, 1752 erhielt der Turm seine heutige Gestalt. Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahr 1404 mit der Inschrift „Hilf Got Maria berat“. Diese Glocke läutet heute noch als Taufglocke. An Festtagen läuten alle fünf Glocken, die restlichen vier wurden 1950 neu aus Bronze gegossen.
1964 bis 1966 gab es die letzte große Innenrenovierung, bei der die rechte Empore abgenommen wurde. Dabei kamen Fresken zum Vorschein, die über 500 Jahre alt waren.
In der Mitte sieht man die die Anbetung der Heiligen Drei Könige und ganz links die Stifterfamilie, die Herren von Mittelburg.
Eine Christopherusfigur, deren Kopf mit einer Zeichnung ergänzt wurde. Der Kopf war bei den Restaurierungsmaßnahmen nicht mehr rekonstruierbar. Christophorus wird in der westkirchlichen Ikonographie häufig als Hüne mit Stab dargestellt, der das Jesuskind auf den Schultern über einen Fluss trägt. Er zählt zu den vierzehn Nothelfern und ist heute besonders bekannt als Schutzheiliger der Reisenden.
Der Altar stammt aus der frühen Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist ein zurückhaltender, einfacher Holzbau. Das momentane Altarbild zeigt die Grablegung Jesu und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Altarbilder haben im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewechselt, das letzte Mal bei der letzten Renovierung.
Im Chor der Kirche stehen vier künstlerisch wertvolle Holzfiguren aus der Zeit um 1490. Sicher ist man nur bei zwei Figuren, wen sie darstellen. Zum einen Maria mit dem Jesuskind, zum anderen der öfters in der Kirche dargestellte Laurentius.
Der schlichte Taufstein aus Sandstein stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Vielleicht fällt Ihnen beim nächsten Besuch in der Röckinger Kirche noch mehr auf.
Quellen: Kirchen in der Region Hesselberg, ökumenisches Heiligenlexikon